Der Handballverband Westfalen hat das Geschehen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie in den letzten Wochen intensiv beobachtet.
Im November 2020 hatte es im Erwachsenenbereich Absprachen mit den Vereinen gegeben, in denen vereinbart wurde, dass im Januar die nächsten Schritte bekannt gegeben werden. Diesem Auftrag ist der Handballverband nachgekommen. Im Bereich des Erwachsenenspielbetriebes haben die beiden Verantwortlichen Andreas Tiemann (VP Spieltechnik) und Bernd Kuropka (stv. Vorsitzender der Technischen Kommission) Alternativszenarien entworfen. Diese wurden dem Erweiterten Präsidium vorgestellt, das daraufhin einstimmig Folgendes beschlossen hat:
• sofern zulässig, wird der Spielbetrieb in den Ober-, Verbands- und Landesligen der Frauen und Männer am 1. März wieder aufgenommen und die angefangene Saison durch eine Einfachrunde zu Ende gespielt.
• Wenn ein Start am 1. März mit einer entsprechenden Vorbereitungszeit nicht möglich ist, werden – sofern dann zulässig – im April und Mai unter allen aufstiegswilligen und -berechtigten Vereinen die vorgesehenen Aufsteiger in den einzelnen Spielklassen ausgespielt. Dazu wird es eine Neuorganisation der Staffeln geben.
Für Vereine, die nicht aufsteigen, aber die Fortsetzung des Spielbetriebs wünschen, wird ein entsprechender Wettbewerb organisiert werden. Hierbei wird auch kurzfristig auf das aktuelle Pandemiegeschehen reagiert. Sofern notwendig, wird dieses unter vom Verband vorgegebenen Testkonzepten erfolgen. Sportliche Absteiger sind nicht vorgesehen; lediglich Vereine, die nicht erneut melden, werden bei der Saisonplanung 2021 / 2022 nicht mehr berücksichtigt. Mit dem letzten Wochenende im August hat das Erweiterte Präsidium zudem den Saisonstart für die nächste Saison festgelegt. Es wird dann in jedem Fall einen erhöhten Abstieg geben, um in angemessener Zeit wieder auf die Sollstärken der Staffeln zurück zu kommen.
Bernd Kuropka: „Mit dem nunmehr vorgestellten Abläufen haben die Vereine ein bisschen mehr Planungssicherheit in dieser unruhigen Zeit. Vereine, die aktuell nicht spielen können oder wollen brauchen nicht befürchten, dass sie aufgrund des Virus absteigen müssen. Ich bin der Überzeugung, dass wir mit diesem Angebot die Interessen der Vereine erfüllen werden. Für jeden Verein, der spielen kann und möchte, haben wir nunmehr ein Angebot.“
Für den Jugendspielbetrieb ist eine Aufnahme des Spielbetriebs nur dann möglich, wenn die Saison nicht wie üblich nach Ostern endet, sondern bis zu den Sommerferien verlängert wird. Patrick Puls (VP Jugend) hat sich mit der zentralen Frage, ob man diesem „Corona-Jahrgang“ nicht zumindest noch die Chance auf einen Wettkampf in seiner jetzigen Altersklasse geben sollte, in 6 Online-Konferenzen an die Vereine gewandt und auch daraufhin viele Gespräche geführt. „Natürlich hat gerade für unsere Jugendlichen die Rückkehr zum Trainingsbetrieb, mithin die Mannschafts- und Alltagstrukturen eine essentielle Bedeutung. Die Rückmeldungen zeigen mir jedoch deutlich, dass es so gut wie allen Beteiligten sehr wichtig ist, den Spieler*innen noch eine Perspektive auf eine Spielmöglichkeit für die bestehenden Mannschaften, die teilweise seit März 2020 nur trainiert haben, zu geben. Wie diese in
Anbetracht der zur Verfügung stehenden Zeit auch immer aussehen mag.“, so Puls. Ob dies in der verkürzten Ausspielung von Meisterschaften anhand der bestehenden Staffelstrukturen enden kann oder nur noch Zeit für neu gebildete Kleingruppen bleibt, wird vom Zeitpunkt des zulässig möglichen Wiedereinstiegs abhängig sein, nach Meinung der Jugendvertreterinnen aber in diesem Jahr nicht im Vordergrund stehen können. Auch hier gilt hinsichtlich der Teilnahme natürlich das Prinzip der Freiwilligkeit. „Die Alternative wäre nur, die Saison überhaupt nicht aufzunehmen und beim Wiedereinstieg mit den neuen Jahrgängen zu starten. Damit hätten wir den Jugendlichen ihr Jahr komplett genommen. Das wollen wir verhindern“, ergänzt Puls. Diese Ansicht teilte das Erweiterte Präsidium ebenfalls, so dass Puls als Vorsitzender des Jugendausschusses (JA) einen entsprechenden gemeinsamen Beschluss mit den Kreisvertreterinnen im JA vorbereiten kann. Die Aufstiegsrunden könnten dann erneut erst nach den Sommerferien stattfinden.
Andreas Tiemann fasst das Ergebnis zusammen. „Natürlich wäre eine komplette Serie für alle Beteiligten besser. Aber das ist unter den aktuellen Bedingungen leider nicht möglich. So kommt der Handballverband seiner Hauptaufgabe, der Organisation eines Spielbetriebes, nach. Gut ist, dass eine große Einigkeit zwischen den Kreisvorsitzenden, dem Ehrenpräsidenten und den Mitgliedern des Präsidiums bestanden hat, so dass wir schon so frühzeitig die Weichen stellen können.“
Barnhusen, Elberg, Gerth, Tiemann, Puls
Quelle: HV Westfalen